Fischbestandserhebungen
Allgemein
Um Fischbestände zu erfassen, stehen uns verschiedene Methoden zu Verfügung. Je nach Gewässertyp (Stillgewässer, Fließgewässer) und Größe der Gewässer können andere Methoden (oder eine Kombination der Methoden) zur bestmöglichen Erfassung des Fischbestands gewählt werden.
Zu den Methoden zählen:
- Elektrobefischungen - kleine und große Gewässer
Eine Elektrobefischung ist sowohl watend (vorwiegend in kleinen Fließgewässern) als auch vom Boot (größere Fließgewässer und Stillgewässer) das häufgste Mittel zur Wahl. Der große Vorteil der Elektrobefischung besteht darin, dass es sich um keine invasive Methodik handelt - sprich die Fische bleiben unversehrt - und eine großes Artenspektrum abgedeckt werden kann. Allerdings muss bedacht werden, dass die Elektrofischerei aus physikalischen Gründen stets arten - und größenselektiv ist.
In Stillgewässern ist die Elektrofischerei zur Fischbestandserhebung nur in Kombination mit anderen Methoden aussagekräftig, da aufgrund des begrenzten Wirkungskreises von ca. 2 - 4 m nur die Uferbereiche untersucht werden können
Alle Elektrobefischungen werden stets nach der Norm DIN EN 14011 („Probenahme von Fisch mittels Elektrizität, Dt. Fassung EN 14011: 2003“) durchgeführt
- Jungfischuntersuchungen mit Zugnetz
Die Jungfischuntersuchung mit dem Zugnetz vom Ufer kann sowohl in Stillgewässern als auch in Fließgewässern durchgeführt werden. Um eine erfolgreiche Reproduktion von Fischen nachzuweisen ist diese Methodik bei passenden Gegebenheiten die erste Wahl, da auch seltene Arten und Kleinfischarten besser erfasst werden können als bei einer Elektrobefischung.
Dabei wird vom Ufer ein feinmaschiges Netz in einem Bogen (wrap-around) entlang gezogen. Die auf diese Weise gefangenen Fische werden bestimmt und lebend wieder zurückgesetzt.
- Kiemennetzbefischungen
Die Kiemennetzbefischung (Multi-Maschen-Kiemennetz) wird haupstächlich in Stillgewässern durchgeführt. Da ein Großteil der Fische eines Sees sich nicht im Uferbereich fangen lässt, sondern sich im Pelagial aufhält, ist es unabdingbar, bei einer Fischbestandsaufnahme auch dort zu fischen.
Die Netze könnnen in verschiedene Horizonte des Gewässers (pelagisch, benthisch) gestellt werden, um ein größtmögliches Artenspektrum widerzugeben. Hierbei bleiben die Fische in den verschieden großen Maschen der Netze hängen, die über Nacht im Gewässer verweilen, um die Phase der größten Aktivität der Fische auszunutzen.