Bestimmungsservice

Wirbelbereich einer Muschel mit den Embryonalfalten (hier Gemeine Teichmuschel)
Sind Sie sicher, dass Sie alle in Hessen (oder Deutschland) vorkommenden Fisch-, Krebs- und Muschelarten (er-)kennen?
Diese Frage beantworten nicht mal wirkliche Spezialisten uneingeschränkt mit „ja“, da diese wissen, wie stark sich manche Lokalformen von „typischen“ Exemplaren unterscheiden können oder welche Arten sich mittlerweile in Hessen (oder Deutschland) etabliert haben, von deren Vorkommen noch nichts bekannt ist.
Doch auch sehr seltene Arten sind oft nicht – sicher – bestimmbar, da der Anblick ungewohnt ist. Auch gibt es Formengruppen, die grundsätzlich richtig schwierig zu bestimmen sind (z.B. Felchen oder Maränen, Hybride).
Es ist daher kein Zeichen von Unsicherheit oder gar „Schwäche“ bestimmte Fische, Flusskrebse oder Muscheln nicht bestimmen zu können. Hier sollte jedoch die Neugier, was man vor sich hat, geweckt sein.
Wen es interessiert, was für ein Tier das ist, was man gesehen, gefangen oder beobachtet hat, kann sich gerne an uns wenden. Dafür bitte einfach Fotos des Tieres an uns schicken.
Möglichst gute Bilder helfen da natürlich; dazu einige Tipps:
- Grundsätzlich mehrere Bilder machen und auf möglichst gute Ausleuchtung und Schärfe achten.
- Bei Fischen: Von der Seite, der Fisch sollte möglich gerade liegen und komplett abgebildet sein. Bei Stören sind zusätzliche Fotos von oben sowie von der Unterseite des Kopfes zur Bestimmung nötig.
- Bei Flusskrebsen: Von der Seite, von oben sowie von unten fotografieren. Besonders auf die Scheren achten, diese ggf. unabhängig nochmal von oben und von unten (wichtig!) aufnehmen.
- Bei Muscheln: a): Sind es lebende Tiere, Fotos möglichst genau von der Seite machen, sodass die genaue Umrissform zu erkennen ist (Keine Aufnahmen von „schräg oben“ etc.). Den Wirbelbereich – das ist der Teil der Schale, wo die Muschelschalen zusammenhängen und die Muschel begonnen hat, zu wachsen von oben oder leicht von der Seite fotografieren - vgl. Bild 1. b): bei Schalen, Fotos wie oben genau von der Seite sowie auch genauso die Innenseite fotografieren.
Bitte zu den Fotos die „5 Ws“ beachten: Dieses eigentlich „eherne Gesetz“ der faunistischen (und auch floristischen) Arbeit wird leider oft vernachlässigt und führt zum Verlust wertvoller Hinweise zu unserer Fauna und Flora. Die 5 „Ws“ bedeuten, dass zu jedem Fund folgende Angaben gehören:
1. Wer hat etwas gefunden? – Also: Wer hat das Tier gefunden: Der Name.
2. Wann wurde der Fund gemacht? – Also: Das Datum.
3. Was wurde gefunden? – Die Art, falls bekannt; falls nicht, auf die Fotos verweisen.
4. Wo wurde das Tier gefunden? – Möglichst genaue Beschreibung des Fundortes z.B. „Graben am südlichen Ortsrand von XX Nähe Hanau“ oder „Parkteich im Alten Botanischen Garten von XY“. Schön wären auch Rechts-/Hochwerte, müssen aber nicht sein, da man die nach einer guten Fundortbeschreibung nachträglich finden kann.
5. Wie wurde der Fund gemacht? – Hier können verschiedenste Angaben gemacht werden wie z.B. „mit der Angel gefangen“, „beobachtet“ oder „tot am Ufer gefunden“.
Mit diesen Angaben bestimmen wir gerne Ihre Funde und setzen uns mit Ihnen in Verbindung.
In Hessen sind Angaben zu folgenden Fischarten von besonderer Bedeutung und sollten grundsätzlich auch an die Oberen Fischereibehörden gemeldet werden, wenn sie sicher bestimmt sind:
Karausche, Schlammpeitzger, Steinbeißer, Lachs, Zährte, Zwergstichling, Schneider, Quappe, Maifisch, Coregonen/Maränen, Flunder sowie alle unbekannten Arten!